Eugène Kardinal Tisserant

französischer kath. Theologe; 1936 Kardinal; 1937 Titular-Erzbischof von Iconium (Kleinasien); später hatte er auch den suburbicarischen Bischofssitz von Porto und Santa Rufina sowie von Ostia inne; Mitglied der Kardinalskommission für die Ostkirchen; Mitglied der Académie Française

* 24. März 1884 Nancy

† 21. Februar 1972 Albano/unweit Castelgandolfo bei Rom

Wirken

Eugène Tisserant wurde am 24. März 1884 als Sohn eines Tierarztes in Nancy geboren und wuchs mit fünf Geschwistern auf. Er besuchte verschiedene von Nonnen und Priestern geleitete Schulen in seiner Heimatstadt. Bereits in seinen Studienjahren am Großen Priesterseminar in Nancy (1900) und am katholischen Institut in Paris beschäftigte er sich eifrig mit der Erforschung der Heiligen Schrift, indem er ohne Unterstützung eines Lehrers Hebräisch und dann Syrisch lernte. Ausgiebige lateinische und deutsche Sprachstudien hatte er schon vorher getrieben.

In den Jahren 1904 und 1905 kamen ihm seine Kenntnisse während eines Aufenthaltes im St.Stephans-Kloster der Dominikaner in Jerusalem sehr zustatten. 1906 konnte er bereits eine Prüfung in 5 semitischen Sprachen, im Hebräischen, Syrischen, Arabischen, Äthiopischen und Assyrischen ablegen. Später erlernte er noch Koptisch, Ägyptisch, Armenisch und Russisch.

Nach seiner Priesterweihe 1907 folgte er 1908 einer Berufung nach Rom, wo er bis 1913 einen Lehrstuhl für Assyrisch an der Päpstlichen Universität St. Apollinaris ...